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„Herr und Hund. Ein Idyll“ von Thomas Mann (Teil 3) / Lesekuren #21.3

Dies ist die dritte von drei Lesekuren zu Thomas Manns Erzählung „Herr und Hund. Ein Idyll“. Die Erzählung ist 1919 erstmals erschienen. „In der Ruhe wie in der Bewegung der Anschauung“ wollte Thomas Mann „die Gestalt jenes redlichen, behenden und bei aller Demut mit so viel schöner Eigenwürde ausgestatteten Warmblüters und Freundes“ uns nahe bringen. In unnachahmlicher Weise tollt der Hühnerhund Bauschan seither durch die Welt und durch die Herzen der Leserinnen und Leser und derer, die die wunderbare Lesung der Erzählung mit Will Quadflieg gehört haben. Nicht nur sprachlich, sondern auch gedanklich, steckt in dieser Geschichte von „Herr und Hund“ so viel, dass es sich lohnt, ihr mehr Zeit als üblich zu widmen. Es geht um Existenzielles, um den Augenblick im „bewegten Bild der Ewigkeit“. Und Freude macht es auch!

Hier im dritten Teil geht es auch um die „Jagd“, die Bauschan im Schwemmgrund vollführt, indem er Fasanen, Hasen und Mäusen nachjagd. Thomas Mann hat hier ein großartiges Stück Literatur geschaffen und er hat sich sicherlich anregen lassen von den Spaziergängen mit seinem eigenen Hund, wobei wir argwöhnen müssen, dass auch dieser unangeleint und ungebremst, Wild aufgescheucht hat, so aussichtslos und letztlich gutmütig seine „Jagd“ auch war. Das wäre heute undenkbar, und wenn es geschieht, ist es eine Ordnungswiedrigkeit: „Läuft ein Hund unbeaufsichtigt im Wald oder auf Feldern herum, stöbert ein Hund Wild nach, hetzt oder reißt er die Tiere, so liegt eine Ordnungswidrigkeit nach dem Landesjagdgesetz vor. Hier wird durch die zuständige Behörde ein Bußgeld verhängt. Im Wiederholungsfall oder wenn der Hundeführer mit Vorsatz handelt, kann es sich sogar um eine Straftat handeln.“ (Jagdrecht.de)

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Links

Thomas Mann, Herr und Hund / Gesang vom Kindchen. Zwei Idyllen, Berlin, S. Fischer Verlag 1919 (Erstausgabe)

Thomas Mann, Herr und Hund. Ein Idyll, 3. Auflage: Januar 2008, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2005. Mit Illustrationen von Georg W. Rössner, 1925: https://www.fischerverlage.de/buch/thomas-mann-herr-und-hund-9783103481518

Hörbuch: Thomas Mann, Herr und Hund, gelesen von Will Quadflieg (Deutsche Grammophon), 1984, CD 2005.

Horst-Jürgen Gerigk, „Herr und Hund“ und Schopenhauer, in: Thomas Mann Jahrbuch, Band 9 (1996), S. 155-172 (Vittorio Klostermann)

Dirk Heißerer, Im Zaubergarten. Thomas Mann in Bayern, 2. verbesserte Auflage 2006 (C.H. Beck): https://www.chbeck.de/heisserer-zaubergarten/product/13679

Franz Orlik, Das Sein im Text. Analysen zu Thomas Manns Wirklichkeitsverständnissen und ihrem Wandel. Würzburg 1997

Eine kluge Überschau von Dirk Nüse hier: „Herr und Hund. Ein Mann in Nöten“, https://eckersbestiarium.wordpress.com/2013/04/13/dominik-nuese-herr-und-hund-ein-mann-in-noten/

Initiale und Vignette von Emil Preetorius

Die Vignette auf der Seite von H.-P. Haack: https://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:H.-P.Haack/Erstausgaben_Thomas_Mann/16.5.

Weitere Folgen auf: www.lesekuren.de
Bild/Icon: Das Icon wurde von Katharina Hoheisel entwickelt auf Grundlage von: André Édouard Marty, Sur La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette Du Bon Ton, 1925.
Musik: „Vogel als Prophet“ von Robert Schumann aus „Waldszenen“, Op. 82. Einspielung: Wilhelm Backhaus (1958), vgl.: https://www.youtube.com/watch?v=K9bJnc0tSck